Verbindungen u. Verlängerungen
Neben den Mundstücken, wohl das "zweit-heikelste" Thema im Zusammenhang mit Eigenbaublasrohren!
Aber nicht nur wir Bastler, sondern auch die industriellen Hersteller stellt dieses Detail vor nicht unerhebliche
Probleme!
Ich will mal versuchen zu erklären, warum das Thema so heikel ist!
Grundsätzlich gibt es zur Einschätzung der Qualität, einer wie auch immer gearteten Verbindung, zweier Rohrstücke,
eigentlich nur ein wirklich relevantes Kriterium, nämlich das der Fluchtgenauigkeit!
Diese herzustellen, aber gleichzeitig eine leicht montier u. demontierfähige, Lösung des Problems, am besten sogar
noch eine die möglichst unempfindlich gegen Verschmutzung, Feuchtigkeit, oder auch Temperaturunterschiede ist, hat
meines Wissens kaum ein Hersteller wirklich in den Griff bekommen!
Wenn die hier Angebotenen Lösungen, vielleicht ( bis auf die wirklich Aufwendigen ) auch nicht die genauesten sind,-
funktionieren tun sie dennoch, und dies durchaus nicht schlechter, als die meisten industriell gefertigten! Sie sind
vielleicht nur optisch nicht die schönsten. Obwohl dies wohl auch Geschmachsache ist, und Metallarbeiten spielen da,
meiner Meinung nach, sowieso in einer anderen Liga! Die finde ich meist uneingeschränkt toll!
Verbinden lassen sich Rohre auf vielfältige Art und Weise!
Fangen wir mal mit den einfachsten an.
Diese PVC-Muffe für Isorohre, gibt es in allen möglichen Maßen, und ist einigen ja vielleicht schon aus der
"Mundstückabteilung" bekannt.
Hier soll sie uns nicht als Mündungsschutz, oder Einsatz eines Adapterdeckels dienen,
sondern als Verbindungsstück für eine 40cm bzw. ein 60cm Verlängerung, einer 1m Kal.50 BG.
Das Bild recht zeigt das selbe Prinzip, nur in einer etwas stabileren Ausführung in Kupfer!
Fixiert wird sie wieder mit Schlauchklemmen, die sich als tauglich für diesen Zweck erwiesen haben.
Der Anschlag, innen in der Muffe, macht ein problemloses Montieren u. Demontieren möglich, und auch
sonst ist dieses Teil um das Gewicht ( bei Rohren mit 1mm Wandstärke ) der Verlängerung gerade zu halten,
und eine ausreichende Fluchtgenauigkeit zu ermöglichen, geeignet.
Leichte Abweichungen der Fluchtlinie hat
man schnell beim Zielen über das Rohr erkannt, und kann dies schnell in seinen Schussablauf einbeziehen.
Wirklich problemlos zu handhaben!
Auf den Bildern ist eine solche Verlängerung montiert!
Als weiter Lösung bietet sich z.B. auch ein kurzes Stück eines Rohres, mit exakt dem Innendurchmesser, der dem
Aussendurchmesser eures Blasrohres entspricht, längs geschlitzt, und dann wieder mit Schlauchklemmen über die
Verbindungsstelle gespannt, an.
Diese "Spannbüchsenprinzip" kann man größer dimensionieren, und den Verbundenen
Rohren so über eine grössere Auflagefläche, mehr Halt verschaffen!
Das Zauberwort für Steckverbindungen, ( zumindest wird es als solches gehandelt ) heißt:
"Konische Verbindung"!
Ein wie auch immer geartetes Gewinde braucht , um zu funktionieren immer ein wenig Spiel, und kann somit auch nicht
wirklich genau sein! Eine konische Verbindung kann dies und, hergestellt aus einem weichen Metall oder harten Kunstoff,
dies auch fest und zuverlässig.
Nur,- wer hat schon, die nötige Drehbank für so etwas?
Aber ruhig Blut! Auch ohne Profiequipment, kann man absolut genaue Verbindungen bauen.
Hier ein Beispiel:
Wieder die, schon bei den "Mundstücken" erwähnte Verlängerung für das Kal.625 16/20mm Rohr.
Die Qualität des Materials ( Moutenbike Sattelstange und 2mm Starkes Blowgunmaterial ) gewährleistet hier allein durch
seine Massivität, die absolute Fluchtgenauigkeit! Die Teile lassen sich nur mit Hilfe von ein wenig Silikonspray
zusammenstecken, und halten, festgestellt von zwei M5 Imbusschrauben, bombenfest und sicher!
Darüber hinaus auch noch optisch ein echter Leckerbissen, wie ich finde, der bis jetzt das Beste ist, was ich
selbst zu diesem Thema gebaut habe.
Würde mich aber sehr freuen wenn ihr mir auch eure Lösungen des Problems
schicken würdet. Ihr wisst ja: Die schönsten kommen ins Archiv, bzw. die Galerie!
Als Fazit kann man vielleicht sagen, dass Verbindungen immer eine heikle Sache bleiben, und für Wettbewerbe würde
ich immer ein Rohr aus einem Stück vorziehen, jedoch sind die Vorteile eines zerlegbaren Rohres beim Transport,
auch nicht von der Hand zu weisen!
Es bleibt also letztendlich eine Frage der Anforderungen, die ein Rohr zu erfüllen hat, welches den Schützen
sich für eine Bauweise entscheiden lässt.
Die Schadensanfälligkeit solcher Verlängerungen, ist jedoch imens, da schon ein einziges hartes Sandkorn in einer
solchen, absolut genau schließenden Verbindung, fatale Schäden anrichten kann. Bei konischen Verbindungen ist dies
häufig der Grund, warum sie schon nach kurzer Zeit, nicht mehr richtig greifen, oder Fluchtungenau werden!
Auch hier ist also letztendlich wieder Erfindergeist gefragt!
Vielleicht erfindet ihr ja die perfekte Lösung des, nach wie vor, vorhandenen Konstruktionsproblems!
Aber auch mit den hier gezeigten Lösungen, werdet ihr sicher viel Spaß haben, und der, denke ich, sollte sowieso
immer (!) im Vordergrund bei unseren Basteleien stehen!
Viel Spaß, beim Basteln!
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